Seewiesen Monty

Nach unangenehmen Stürmen, zahlreichen Gewittern und vor allem viel, viel Regen zeigte sich der August schließlich zumindest für ein paar Tage von seiner freundlichen Seite … dann allerdings zogen erneut große Regenfronten durch und unsere für diesen Monat geplante Zelt-Tour ist damit leider definitiv ins Wasser gefallen. Die gute Laune haben wir uns natürlich trotzdem nicht verderben lassen: Schöne und interessante Fleckerl gibt es hier, wohin man schaut und wir kennen noch lange nicht alles in unser näheren Umgebung!

Muschelkalk-Aufschlüsse am Krücken-Graben

Wir leben – aus geologischer Sicht – am Übergang Buntsandstein-Muschelkalk und der Wechsel zwischen rot gefärbten Buntsandstein-Partien und weißlichen Muschelkalk-Schichten prägt die Region. Hier führt uns der Weg eine ganze Weile an schönen Muschelkalk-Aufschlüssen entlang, die Monty aufmerksam betrachtet hat. Fast könnte man meinen, er teilt meine Liebe zur Geologie.

Ein kleiner Tümpel

Dieser idyllisch wirkende Tümpel liegt gar nicht so malerisch, wie es auf den Fotos scheint. Umgeben von großflächigen Wald- und Straßenarbeiten und direkt an einer Kreuzung gelegen, ist er dennoch eine kleine Oase, die von vielen Libellen und Schmetterlingen besucht wird. Offenbar wurde er in letzter Zeit auch intensiv als Hunde-Spielplatz genutzt, wie die zahlreichen Pfotenabdrücke und das großflächig umgeknickte Schilf verraten. Schade, wie viel dabei bereits zerstört wurde.

Hirse-Mix

Seit wir vor kurzem zum ersten Mal Mohrenhirse entdeckt haben, sehen/erkennen wir auch immer wieder andere Hirse-Sorten, wie hier in einem hübschen Mischanbau mit Sonnenblumen und Malven. Von weitem hatten wir die hoch aufgeschossene Hirse erst für eingestreute Mais-Pflanzen gehalten – aus der Nähe kann man die Hirse aber gut erkennen.

Gemarkungs-Grenzsteine

Auch zwei interessante Grenzsteine konnten wir wieder besichtigen, diesmal im Großrinderfelder Forst gelegen. Beide sind zwar durchaus auffällig als Kleindenkmal markiert, dennoch wäre ich fast daran vorbeigelaufen, weil ich gerade in die andere Richtung geschaut habe. Wie gut, dass meine Begleiter allesamt aufmerksamer waren!

Direkt am Weg steht der Grenzstein mit dem gut erhaltenen Mainzer Rad. Die damaligen Besitzverhältnisse der angrenzenden Ländereien sind durch die Buchstabenkombinationen CM (Churstaat Mainz, Vorderseite) sowie GR (Großrinderfeld, Rückseite) bezeichnet.

Der zweite hier gezeigte Grenzstein liegt etwas abseits vom Weg und ist daher mit Pferd nicht direkt erreichbar! Die Ponys warten in solchen Fällen aber immer gerne mit Jens (und ein paar Leckerlis) auf den großen Wegen, so ist eine Besichtigung kein Problem. Der Grenzstein stammt aus dem Jahr 1490 und gilt als einer der ältesten Grenzsteine der Region. Wie in früheren Zeiten üblich, wurde die 4 der Jahreszahl als »halbe 8« notiert; das kleine b unterhalb steht für Bischofsheim, der früheren Bezeichnung von Tauberbischofsheim.

Für Interessierte

Bessere Informationen, als die von mir hier mit laienhaftem Interesse zusammengetragenen Erläuterungen, findet man bei den unten aufgeführten Links.

Riesenboviste, Schafe & schöne Wege

Durch die anhaltende Feuchtigkeit sprießen dieses Jahr bereits früh die ersten Schwammerl: Riesenboviste, letztes Jahr erstmals im November entdeckt, haben hier wieder einen großen Hexenring quer über den Weg gebildet und zeigen bei unserem zweiten Besuch Ende des Monats bereits deutliche Zeichen des Zerfalls.

Der Anblick von Schafen lässt Pico ja durchaus ab und an ein wenig schnaufen – von oben und aus sicherer Entfernung hat er diesmal aber überaus gelassen auf die kleine Herde herabgeschaut. Und auch die Schafe waren völlig entspannt und haben uns lediglich aufmerksam betrachtet.

Weinberg-Ritt

Vorbei an verblühenden Sonnenblumenfeldern ging es mal wieder hoch zu Ross zu den hiesigen Weinbergen. Üppig tragen die Reben bereits Trauben – neben dem Sattel hängend und mit etwas Zoom ist es mir auch gelungen, sie erkennbar abzulichten.

Thematisch passend wurde auch das Kreuz aus dem Jahr 1703, an dem wir auf dem Heimweg in Werbachhausen vorbeigekommen sind, von Weintrauben umrankt.

Ausblick

Trotz der oft ungünstigen Witterungsverhältnisse waren wir auch diesen Monat wieder über 300 Kilometer und mehr als 7.000 Höhenmeter gemeinsam draußen unterwegs. Ein paarmal hat uns der Regen böse erwischt und wir waren nass bis auf die Knochen – aber solange die unternehmungslustigen Ponys fröhlich umherstapfen, tun wir Menschen es ihnen gleich!

Für ersten Septembertage ist tatsächlich trockeneres und wärmeres Wetter angekündigt … ich bin gespannt!

Setzengraben

Karte

Abschließend eine Karte mit den beschriebenen Grenzsteinen:
(Für die Beschreibung Marker bitte anklicken)

Links