Gänseblümchen im Frost

Fast den ganzen Monat war es recht ungemütlich draußen – ein paar schöne Tage konnten wir aber gut für Ausflüge nutzen. Ich bin schon voller Vorfreude auf die kommende Wandersaison und wild am Planen und Ausarbeiten von Routen. So ein bisschen habe ich den Schlechtwetter-Blues, denn Stürme, Schneeregen und Matschwetter haben uns die letzen Wochen doch stärker eingeschränkt, als mir lieb war.

Frostige Landschaft

Die Schönheit der Natur liegt derzeit in den kleinen Details verborgen: Immer wieder dekorieren Eiskristalle die Pflänzlein und sind hübsche Hingucker in der kargen Landschaft. Bitterkalt ist es an manchen Tagen und die Ponys sind entsprechend frisch und bewegungsfreudig.

Munter stapfen sie durch die Lande, sind aber offenbar ein wenig enttäuscht, dass sie wegen der matschigen Böden nur auf großen, befestigten Wege laufen dürfen. Wiesenwege entlang zu flitzen, macht einfach viel mehr Spaß und so ergreift unser kleiner Monty immer wieder die Initiative: Unbeirrt nimmt er Kurs auf seine Lieblingspfade und schaut mich am Ende des Strickerls dann mit großen Augen an, wenn wir anderen ihm nicht folgen. Zumindest ein Leckerli hat er sich verdient, da ist er überzeugt, wenn er schon nicht den Weg aussuchen durfte.

Schneegestöber

Leider bleibt der Schnee kaum liegen und immer wieder ist es eine Herausforderung für mich, den geeignetsten Hufschutz für die aktuellen Bodenverhältnisse auszuwählen. Es ist unser erster Winter mit Hufschuhen und so manches mal bin ich unsicher: Hufschuhe oder lieber doch barhuf? Hufschuh-Modell 1, 2 oder 3? Schuhe mit oder ohne Spikes? Obwohl Pico sehr souverän mit den unterschiedlichen Schuhen läuft und ich mir viel Zeit genommen habe, diverse Modelle auf den unterschiedlichsten Böden zu testen, fällt mir die Wahl oft schwer. Ein Glück, dass Pico nicht nur ein sehr trittscheres Pferd ist, sondern auch gut auf sich aufpasst. So sind wir bislang gut durch den Winter gekommen und es fällt mir langsam leichter, mich zu entscheiden.

Kurze Tage

Die tiefstehende Sonne sorgt immer wieder für interessante Lichtstimmungen und entschädigt ein wenig für die kurzen Tage, die längere Wanderungen derzeit fast unmöglich machen.

Frühlingshafte Temperaturen

Für ein paar Tage ist es plötzlich verblüffend warm und wir alle genießen die Sonne, die sich die letzten Wochen kaum gezeigt hatte. Zögerlich zeigen sich die ersten Frühlingsboten: Neben den männlichen Haselnussblüten, die bereits seit einiger Zeit als auffällige Kätzchen an den Sträuchern hängen, sind nun auch die kleinen, roten weiblichen Haselnussblüten erschienen. Viele, viele Schneeglöckchen blühen und auch Veilchen und Gelbsterne haben wir entdeckt.

Beeren

Zahlreiche Wacholderbüsche tragen derzeit unreife, noch grüne Früchte. Zwei bis drei Jahre brauchen die Beeren, die botanisch korrekt eigentlich Zapfen sind, bis sie sich blauschwarz verfärben und aussehen, wie die Wacholderbeeren aus dem Gewürzregal.

Die leuchtend gelben Kügelchen auf dem anderen Bild sind die Früchte eines Sanddorn, die aus dem letzten Jahr noch auf dem Strauch übrig geblieben sind. Oft sieht man Sanddornfrüchte in kräftigem Orange, es gibt aber – wie hier – auch hellere Varianten.

Ein Jahr Wanderponys

Vor genau einem Jahr habe ich diese Website ins Leben gerufen und seitdem alle unsere Wanderungen aufgezeichnet. Exakt 2.366,28 Kilometer und 57.566 Höhenmeter haben wir in diesem Zeitraum laut meinem Tracking gemeistert – ich find’s unglaublich! Vor allem aber bin ich sehr glücklich, dass die Ponys so fit sind und Pico mit seinen 29 Jahren noch keinerlei Ermüdungserscheinungen zeigt. Ich hoffe sehr, dass das nächste Wanderpony-Jahr ebenso wunderschön und erlebnisreich wird!