Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus)

Bei Temperaturen um 16 °C sind wir überraschend mild ins neue Jahr gestartet – das anhaltende Schmuddelwetter mit viel Wind und Dauerregen ließ allerdings nur wenig Wanderlust aufkommen. Als es Mitte des Monats abkühlte und etwas Schnee fiel, zeigte sich zu meiner Freude endlich auch die Sonne ein paarmal, insgesamt blieb es aber den ganzen Monat eher unfreundlich.

Dass den Ponys das nasskalte Wetter nichts ausmacht, hat mir Monty vor ein paar Tagen sehr eindrucksvoll vermittelt: Als er an einem (für mein Empfinden) scheußlichen Tag den Weg aussuchen durfte, drehte er zwar nur eine Mini-Runde und marschierte dann direkt wieder zum Stall zurück – allerdings nur, um am Hoftor vorbeizulaufen und in entgegengesetzter Richtung erneut durch die Lande zu streifen. Damit hatte ich nicht gerechnet und mich tatsächlich zu früh auf ein warmes Plätzchen auf der Ofenbank gefreut …

Die schönen Tage

Glücklicherweise konnten wir die wenigen sonnigen Momente gut ausnutzen und so sieht man den Fotos nicht an, wie ungemütlich es die meiste Zeit war. Typisch für die Jahreszeit blühen überall Christrosen und Mitte des Monats zeigten sich auch die ersten Winterlinge. Ungewöhnlich sind allerdings die vielen Gänseblümchen, die aufgrund der lauen Temperaturen viel zu früh blühen. Und sogar eine kleine, verhutzelte Kamillenblüte hat es geschafft, sich im Schutz eines Steins zu behaupten.

Der Winterjasmin steht in voller Blüte und leuchtet in der Sonne in strahlendem Gelb. An dieser schönen Mauer kommen wir regelmäßig vorbei und immer wieder bin ich beeindruckt von der ungewöhnlichen Kletterpflanze, die mitten im Winter ihre Blütenpracht zeigt.

Schnee-Spaziergänge

Nur ein paar Tage liegt der Schnee, dann beginnt schon wieder das Tauwetter. Unser kleiner Monty springt begeistert durch die Landschaft – während wir Menschen vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzen müssen, um nicht zu rutschen, hüpft er souverän umher und hat selbst auf vereisten Flächen überhaupt kein Problem. Auch Pico kommt prima zurecht und man kann nur staunen, wie sicher sich die Ponys in der winterlichen Landschaft bewegen. Trotzdem meiden wir natürlich glatte Stellen und suchen unsere Wege sehr sorgfältig aus.

Rund um den Beilberg

An einem freundlichen Tag – mit Abstand der schönste des Monats – konnten wir eine tolle Runde um den Beilberg drehen und endlich ein wenig Sonne tanken. Durch schöne Wälder, vorbei am Naturschutzgebiet Lindenberg und an zahlreichen Wacholderbüschen ging es durch die winterliche Landschaft.

Die reich blühenden Haselnüsse fallen derzeit schon von Weitem ins Auge: Hierbei sind es die männlichen Blüten, die die typischen hängenden Kätzchen bilden. Da die Hasel einhäusig ist, trägt jede Pflanze sowohl männliche als auch weiblichen Blüten; die weiblichen Blüten sind allerdings sehr viel unscheinbarer und erscheinen auch erst etwas später.

Kletternde Moose bilden an der Basis kleiner Stämmchen hübsche Formationen und durch das fehlende Laub ist der Blick frei auf unterschiedlichste Flechten. Letztere sind interessante Symbiosen aus Pilzen und Grünalgen bzw. Cyanobakterien und lohnen aufgrund ihrer vielfältigen Wuchsformen einen näheren Blick.

Monty

Während Pico zur Zeit leider überhaupt keine Lust hat, als Fotomodell zu posieren, hält unser kleiner Monty zumindest ab und an still, wenn ich die Kamera zücke. Auch er ist nicht wirklich begeistert, kann aber zum Glück gar nicht anders, als niedlich dreinzuschauen.

Tierbauten

Wer hier wohl wohnt? Den imposanten Tierbau, der noch weitere Zugänge hat, beobachten wir bereits seit ein paar Jahren. Bis heute konnten wir aber nicht wirklich herausfinden, welches Tier hier lebt. Prinzipiell erinnert der Bau stark an einen Dachs- oder Fuchsbau, die Ein- und Ausgänge sind aber ungewöhnlich groß und scheinen sich kontinuierlich zu erweitern. Vielleicht bekommen wir irgendwann ja den Baumeister zu Gesicht – oder können zumindest eindeutige Spuren identifizieren.

Zwischen den kahlen Ästen haben wir außerdem erstaunlich viele Vogelnester entdeckt, die wir im Sommer überhaupt nicht bemerkt hatten.

Ausblick

Wir hoffen auf freundlicheres Wetter im Februar und ein paar Tage mit blauem Himmel und etwas Sonnenschein! Dass die Dämmerung bereits deutlich später einsetzt, stimmt uns schon ein wenig auf die kommende Wandersaison ein. Und auch Lichtmess ist nah – ein Datum, auf das ich mich jedes Jahr wieder freue.