Geburtstagswalk
Ende November Geburtstag zu haben ist ein wenig ungünstig, wenn man – wie ich – den Tag am liebsten draußen in der Natur verbringen möchte: Schmuddelwetter ist fast vorprogrammiert und die frühe Dunkelheit lässt nur wenig Spielraum für größere Aktivitäten.
Dennoch wünsche ich mir jedes Jahr wieder einen kleinen Ausflug zum Geburtstag und erfreulicherweise hatte ich bisher immer Glück – tatsächlich erinnere ich mich nicht, dass jemals eine Wanderung ins Wasser gefallen wäre, und auch diesmal konnten wir trockenen Fußes einen schönen Tag miteinander verbringen. Groß und spektakulär muss der Ausflug auch gar nicht sein, einfach ein bisschen frische Luft schnappen und eine entspannte Zeit genießen, das ist mir das liebste.
Dieses Jahr ging es in ein nahes Wäldchen: Im Gemeinholz gab es noch ein paar Punkte, die ich gerne besichtigen wollte und so haben wir kurzerhand die Gelegenheit beim Schopf ergriffen. Mit rund 17 km Länge war die gewählte Route dann auch perfekt, um einen gemütlichen Tag zu verbringen: In aller Ruhe konnten wir nach einem ausgiebigen Frühstück starten und ohne Hetze waren wir rechtzeitig vor Einbruch der Dämmerung wieder zu Hause. Hier hatten wir schließlich noch ausreichend Zeit, um den Tag mit einem schönen Abendessen und einem Gläschen Champagner geruhsam ausklingen zu lassen.
Im Wald
Auf abwechslungsreichen Wegen ging es durch den stillen Herbstwald. Ungewöhnlich puschelige Lärchen haben wir gesehen – und einen beeindruckenden Nadelbaum, der uns spontan an einen Mammutbaum erinnert hat. Herausgefunden, worum genau es sich handelt, habe ich bis jetzt aber leider noch nicht. Jedenfalls hat es uns allen Spaß gemacht, hier entlang zu laufen und die Ponys waren eifrig bei der Sache.
Erste kleine Rast
Müde ist noch keiner, aber die Gelegenheit ist günstig: Nachdem alle Bänke unter freiem Himmel nass vom Regen der letzten Tage sind, lädt ein trockener, überdachter Rastplatz zu einer kurzen Jause: Zitronenwaffeln für uns Menschen und ein paar leckere Karotten für die begeisterten Ponys – und schon ging es wieder weiter.
Dreimärker 1846
Ein äußerst sehenswerter, gut erhaltener Dreimärker aus dem Jahr 1846 befindet sich direkt am Waldrand und markiert die Grenzen der Gemarkungen Großrinderfeld, Ilmspan und Gerchsheim. Interessanterweise ist Großrinderfeld als Grosrindenfeld notiert – eine Schreibart, die sich meinen Recherchen zufolge sonst nirgends überliefert findet. Laut der Historischen Ortsanalyse des Landesamts für Denkmalpflege Baden-Württemberg entwickelte sich der Name Großrinderfeld aus der Bezeichnung Rinterfelt, trug also immer schon ein »r« in der Mitte. Ob der Schreibfehler in damaliger Zeit aufgrund des hohen Aufwands nicht korrigiert wurde, oder vielleicht auch unbemerkt blieb, darüber kann man heute natürlich nur spekulieren.
Gedenkkreuz 1751
Direkt neben dem Weg erinnert ein historisches Steinkreuz an einen tödlichen Unfall, der sich »dahier« im Jahre 1751 ereignet hat. Mehr als 270 Jahre später stehen wir davor und betrachten das kleine Denkmal …
Doline Sinkloch
Das Sinkloch ist eine Doline, die zwar als Geotop ausgezeichnet wurde, aber offenbar ohne besondere Pflege sich selbst überlassen wird. Aufgrund der vielen umgestürzten Bäume ist die Senke auf dem Foto leider kaum erkennbar – vor Ort präsentiert sie sich etwas auffälliger. Da die Doline im Wald liegt, kann man mit den Pferden natürlich nicht direkt dorthin – der große Weg ist aber sehr nah und wie üblich haben die Ponys kurz mit Jens gewartet, während ich schnell ein paar Schritte Richtung Doline gehüpft bin.
Zweite Rast
Ehe wir uns auf den Heimweg machen, gibt es nochmals eine kleine Stärkung für die fleißigen Ponytiere. Nach einem kritischen Seitenblick, ob nicht vielleicht Pico die besseren Häppchen ergattert hat, hat schließlich auch Monty begeistert sein Eimerchen geleert und ist fast bis zu den Ohren darin verschwunden.
Über schöne Feldwege ging es schließlich nach Hause und wir haben einen gemütlichen Abend verbracht. Jetzt bin ich damit versöhnt, dass ich schon wieder ein Jährchen älter geworden bin.
Karte
Abschließend eine Karte mit den beschriebenen Orten:
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