Ausritt Pico

Flirrende Hitze und laue Sommerabende – wir hatten einen unbeschwerten Juni voller schöner Erlebnisse!

Blühendes im Juni

Immer wieder bin ich erstaunt, was man alles sieht, wenn man geruhsam mit den Ponys durch die Lande streift: Direkt neben einem Weg, auf dem ich sogar recht häufig unterwegs bin, habe ich kürzlich erst mit Pico eine schon in voller Blüte stehende Pyramiden-Spitzorchis entdeckt und mich sehr gefreut: Dass diese wunderschöne Orchidee gleich bei uns »ums Eck« wächst, war mir völlig neu. Offenbar hatte ich sie, trotz der knallig leuchtenden Farbe, eine ganze Weile übersehen.

Auch sonst gab es erfreulich viele Farbtupfer in der Landschaft: Auf zahlreichen Feldern ist eine bunte Mischung aus Ackersenf, Ackerrettich und Bienenfreund (Phacelia) angesät, an den Wegrändern blühen verschiedenste Wicken und neben den auffälligen Blüten von Türkenbundlilie und Wilder Malve waren auch unscheinbarere Pflanzen wie Hauhechel, Odermennig oder Gelbe Resede hübsch anzusehen.

Die kleine Bildergalerie zeigt Monty vor einer reich blühenden Heckenrose, ein Feld mit Kornblumen, wilden Baldrian und die hübsche Wegwarte, die gegen Ende des Monats zunehmend die Wege und Wegränder dominiert hat.

Trockene Hitze

Insgesamt hat es leider den ganzen Monat viel zu wenig geregnet und durch die anhaltende Dürre sind immer mehr Pflanzen vertrocknet.

Bis auf 37 °C ist das Thermometer geklettert und so haben wir es entsprechend ruhig angehen lassen: Entspannte Stündchen auf der Koppel, kleinere Spaziergänge in die nähere Umgebung und in den kühleren Abendstunden ein bisschen Abwechslung mit Pylonen, Dualgassen oder Zirkuslektionentraining auf dem heimatlichen Paddock.

Zumindest ein kleiner wohltuender Schauer war uns aber die letzten Tage gegönnt und hat uns sogar einen zarten Regenbogen beschert (siehe letztes Bild).

Pferdeeis

Die drückendste Hitze haben wir mit erfrischenden Duschen und – Premiere! – selbst gemachtem Pferdeeis gut überstanden.

Dem Trend, Pferden im Sommer Eis zu servieren, stand ich prinzipiell ziemlich kritisch gegenüber und habe daher meinen Buben diese Freude bislang vorenthalten – nach dem aktuellen ersten Versuch kann ich allerdings nur Positives berichten: Die Ponys waren begeistert und haben das kleine Portiönchen, das sie naschen durften, auch problemlos vertragen. Um der Gefahr einer Kolik durch gefrorenes Obst/Gemüse vorzubeugen und zudem das Risiko einer Schlundverstopfung zu minimieren, habe ich feinst geriebene Karotte verwendet, die bereits beim Schlecken rasch auftaut; vermischt mit etwas ungesüßtem, verdünnten Apfelsaft hielt sich auch der Zuckergehalt in Grenzen.

Für regelmäßigen Genuss ist Pferdeeis sicherlich ungeeignet – ausnahmsweise ein Mini-Häppchen an besonders heißen Tagen wird bei gesunden Pferden aber sicherlich nicht schaden. Pico und Monty durften sowieso nur einen kleinen Teil der abgebildeten Menge schlecken, was vor allem Monty sehr enttäuschend fand – zu gerne hätte er auf einmal den ganzen Eisblock vertilgt.

Im Netz findet man übrigens zahlreiche Rezepte für Pferdeeis, bei Interesse einfach die Suchmaschine des geringsten Misstrauens befragen.

Schmetterlinge

Auch diesen Monat haben wir wieder jede Menge Tiere gesehen: Blindschleichen, Igel, Käfer, Greifvögel, Füchse und viele, viele Rehe – die diesjährigen Kitze sind jetzt bereits sehr aktiv und hüpfen oft recht unberechenbar über die Wege. Aufs Bild konnte ich leider keines bannen, dazu sind sie dann doch zu flott – aber dafür jede Menge Schmetterlinge!

Besonders gefreut habe ich mich, ein Taubenschwänzchen vor die Linse zu bekommen: Wie kleine Kolibris stehen die Taubenschwänzchen im Schwirrflug in der Luft und huschen Nektar naschend unstet von Blüte zu Blüte. Nur wenige Sekunden halten sie je inne, ehe sie in erstaunlichem Tempo schon wieder weiter zur nächsten Blüte flattern. Auf dem Foto erkennt man gut den über zwei Zentimeter langen Saugrüssel und die zentrale Verdunkelung der Facettenaugen, die wie eine Pupille wirkt. Ihren Namen verdanken die interessanten Schmetterlinge den verlängerten Schuppen an ihrem Hinterleib, die ein wenig an Schwanzfedern von Tauben erinnern.

Auf den weiteren Bildern ein Distelfalter, ein Schwalbenschwanz sowie ein Schachbrettfalter … stellvertretend für die unzähligen Schmetterlinge, die wir gesehen haben.

Dankeschön

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an meinen Mann Jens, der immer spontan beide Ponys bespaßt, sobald mich die Fotografier-Wut packt. Ohne seine tatkräftige Unterstützung wären viele Bilder dieser Seite nie entstanden!

Tannengraben