Abgelegene Pfade
Keine einzige Menschenseele haben wir unterwegs getroffen; dafür unzählige Goldaugenbremsen, die dieses Jahr leider wieder unangenehm aggressiv sind und sich durch kein einziges Repellent auf Abstand halten lassen. Pico allerdings hat seit Jahren eine effektive Strategie entwickelt, sich Erleichterung zu verschaffen: Mit einem auffordernden Grunzlaut streckt er uns Menschen die Stelle entgegen, an der die Plagegeister saugen und natürlich helfen wir prompt und gerne. Sehr genau zeigt er uns, wo das Problem sitzt, verbiegt den Hals, damit wir auch an die jeweils andere Seite kommen und wenn der Strick lang genug ist, präsentiert er durchaus auch sein Hinterteil. Geht das nicht, stupst er uns brummelnd an und schaut dabei so verzweifelt, dass sofort klar ist, worum es geht: »Da hinten sitzt was!« Wie zielgerichtet er uns aufmerksam macht, ist beeindruckend und immer wieder finde ich es rührend, wie er um Hilfe bittet. An einige Stellen käme er durchaus auch alleine, aber offenbar ist es schöner, umsorgt zu werden. Auch Monty zeigt natürlich, wenn ihn die Stechviechher plagen, aber er ist diesbezüglich viel duldsamer und versucht meist erstmal, die Plagegeister allein abzuschütteln.
Schattige Wege
Dank der schattenspendenden Wäldchen, durch die wir immer wieder kommen, spüren wir die Hitze kaum. Obwohl es seit Wochen nicht geregnet hat, stehen viele Wiesen noch in sattem Grün, die anhaltende Trockenheit prägt die Landschaft streckenweise aber bereits deutlich und so manches Mal hatte ich das Gefühl, in südlicheren Gefilden unterwegs zu sein. Stellenweise geht es ordentlich bergauf und bergab, aber auf wirkliche Herausforderungen sind wir nicht gestoßen und die trittsicheren Ponys haben alle Wege problemlos gemeistert.
Aussicht
Mein Wunsch, »von oben« auf Impfingen zu schauen, war Anlass für diese Wanderung – der markante Turm der katholischen Kirche St. Nikolaus mit seinen 4 Ecktürmchen hat sich aus der gewählten Perspektive zwar nicht so auffällig präsentiert, wie erwartet, dennoch hat mir der Ausblick gut gefallen. Und auch auf Werbach, seinen imposanten Steinbruch und den Apfelberg hatten wir im folgenden eine schöne Sicht.
Jause!
Monty, immer wieder in flagranti mit stibitzten Grashalmen erwischt (siehe Beweisfoto unten!), war selig, als wir an einem stark bewachsenen Weg endlich eine Pause eingelegt haben und er für ein viertel Stündchen ganz offiziell grasen durfte. An manchen Tagen sind kleine Ponys einfach so hungrig, wie nur kleine Ponys hungrig sein können … wir anderen werden diesen ungeheuren Appetit wohl niemals nachempfinden können! Umso höher rechne ich es Monty an, wie viel Mühe er sich sonst oft gibt – wir haben sogar ein Kommando für’s Nicht-Grasen etabliert, das er an guten Tagen mit konzentrierter Miene befolgt und dann wirklich nach keinem Hälmchen schnappt, egal wie verführerisch das Gras auch lockt.
Wieder daheim
Wie im Fluge ist die Zeit vergangen und viel zu früh waren wir wieder zu Hause! Den lauen Abend durften die fleißigen Ponys wohlverdient auf der Koppel zubringen, während wir Menschen den Tag mit einem schönen Abendessen haben ausklingen lassen.
Hallo:)
Was für einen schönen Blog Sie haben:):) Ich finde Ihre Artikel sehr hilfreich – die Flybricks sind echt super. Ich bin im Moment in der Situation, dass ich aus mehreren Gründen zum Selbstversorger werden muss und für meinen Connemarawallach (1,53 cm) einen Kumpel suche. Dürfte ich Sie etwas fragen: Was für eine Rasse ist denn Ihr Monty? Und wie verträgt er denn Wiese – hatten Sie bei den beiden irgendwann mal Fütterungsprobleme, weil der eine groß und der andere ein Pony ist?
Ich wäre sehr dankbar für eine Antwort.
Viele Grüße
Sabine
Liebe Sabine,
herzlichen Dank für den netten Kommentar! Das freut mich natürlich, wenn Ihnen die Website gefällt und Sie ein paar hilfreiche Informationen gefunden haben! Monty ist ein Welsh Pony (Sektion A) und verträgt wohldosiert Wiese zum Glück recht gut. Im Frühjahr grase ich immer sehr vorsichtig im 5-Minuten-Rhythmus an und grundsätzlich stelle die Pferde nur auf überständiges Gras; dabei ist die Koppelzeit (je nach Jahreszeit und Bewuchs) beschränkt auf max. 4 (- 6) Stunden am Tag. So hatten wir noch nie Probleme.
Insgesamt ist die Versorgung der beiden tatsächlich eine gewisse Herausforderung: Ich füttere portioniert bis zu 6 mal am Tag, da Monty – im Gegensatz zu Pico – freiwillig eigentlich keine Fresspause einlegt … mit Heu ad libitum wird er auch bei konsequenter täglicher Bewegung leider viel zu dick.
Für den Start als Selbstversorger wünsche ich von Herzen viel Erfolg! Es ist eine wunderschöne Aufgabe, sich selbst um die Pferdchen zu kümmern!
Viele Grüße
Iris